In Südafrika haben sie noch keine hässlichen Kleber auf den Zigaretten-Päckli, die davor warnen, dass rauchen tödlich ist. Die Strasse zu überqueren ist in diesem Land die weit grössere Gefahr. „Warte, luege, lose … renne“ lautet hier die Devise. Was als Fussgänger extrem mühsam ist, geniesst man dafür als Autofahrer umso mehr. Zugegeben, ich hatte mächtig Bammel, als ich mich – umgeben von einer Familienkutsche und der halben Verwandtschaft mütterlicherseits – in den Kapstädter Linksverkehr wagte. Doch auch wenn die dreispurigen Strassen einiges an Konzentration abverlangten, auf eines hatte ich nicht zu achten: die popeligen Fussgänger.

Mittlerweile sind wir wohlbehalten von der Garten Route zurückgekehrt. Dank der Unterstützung der halben Verwandtschaft mütterlicherseits und „Gödu“, unserer GPS-Stimme. Wir erlebten zwei grossartige Wochen inmitten der wunderschönen Landschaft zwischen Cape Town und Port Elizabeth. Von riesigen Weingütern über spektakuläre Pässe bis hin zu eindrucksvollen Küstengebieten haben wir alles gesehen. Wir schlichen durch stockdichten Nebel, kämpften uns durch heftigen Regen und wurden vom Winde verweht. So vielfältig wie die Natur, präsentierte sich auch die Küche und wir liessen uns kulinarisch verwöhnen. Bei allem Genuss hatten wir auch einiges zu lachen und zu diskutieren – nicht nur, als wir uns überlegten, ob der Landstrich, der vom Kap der Guten Hoffnung aus zu sehen ist, wohl schon Chile sei…