Südafrika wird oft als Regenbogennation bezeichnet, leben doch so viele Völker hier wie in kaum einem anderen Land. Was Kapstadt betrifft, bezieht sich die Regenbogensymbolik eher auf die Homosexuellen-Szene. Von den vier Lehrern, die ich die letzten sechs Monate hatte, sind drei schwul, der vierte hat einen schwulen Bruder. So ist ungefähr die Quote hier. Das bringt mit sich, dass wir ab und zu mal einen Gay Club besuchen, was immer sehr amüsant ist. Man kann sich nie so ganz sicher sein, ob man einen Mann oder eine Frau vor sich stehen hat…

Der Ausgang ist in Kapstadt extrem günstig. Man zahlt nur selten Eintritt und sogar die Drinks sind für Schweizer Verhältnisse fast umsonst. Für ein Goggi zahlt man knapp zwei Franken, das Bier ist nicht viel teurer, Cocktails sind um die sechs Franken rum.

Alle zwei, drei Monate veranstaltet die Schule eine Motto-Party. Cor, unser Party-Löwe, zaubert jeweils eine wunderschöne Dekoration und kreiert die feinsten Bowlen. Aber auch er kann nicht verhindern, dass diese Anlässe eher an einen Kindergeburtstag erinnern, muss doch aus polizeilichen Gründen schon um 23 Uhr Schluss sein.

So wird das Feiern in der Ausgangsmeile Long Street fortgesetzt. In den Clubs sind wir Europäer allerdings immer gewaltig im Nachteil, denn tanzmässig können wir mit unseren dunkelhäutigen Freunden nicht im Geringsten mithalten. Ich habe ein Büchlein über die verschiedenen Rassen in Südafrika gekauft. Unter dem Kapitel „Weisse“ findet man eine Anleitung mit dem Titel: „Tanzen wie eine Weisse (kein Talent erforderlich)“.