Kapstadt empfängt mich mit 22 Grad und Sonnenschein. Doch leider realisiere ich das kaum. Zu sehr steckt die lange Reise noch in den Knochen, als ich mit dem Taxi zum Hotel fahre. Dabei kann ich von Glück sagen, dass ich überhaupt schon da bin. Der Flug London-Kapstadt war überbucht und um ein Haar hätte ich die erste Nacht in der englischen Hauptstadt verbringen müssen. Im letzten Moment konnte ich während des wegen Verspätung hektischen Umsteigens noch einen Platz in der Maschine ergattern. Ich habe es geschafft, mein Gepäck nicht. „Mrs Marion Bobst to the British Airways Desk, please! Mrs Marion Bobst!“ Jaajaa, so tönt es, wenn man in Kapstadt ohne Gepäck anreist. Wäre ich nicht so erschrocken ob des Aufrufs, hätte ich es bestimmt lustig gefunden.

Auch sonst ist in den ersten Stunden alles noch ein wenig verwirrend. Menschen in allen Hautfarben, ein Durcheinander von drei Sprachen, die Autos fahren auf der falschen Seite und selbst das Warm- und Kaltwasser ist beim Wasserhahn andersrum. Dafür ist das Hotel extrem schön eingerichtet. Eine sehr geschmackvolle Mischung aus modern und opulent. Und überall Kunst. Die Begrüssung gleicht nicht ganz der, die die Schweizer Fussballnati während der WM erhalten hat. Niemand steht Spalier und singt. Aber alle sind sehr freundlich. Nach einem ersten ausgiebigen Erkundungsspaziergang im nahen Stadtteil gehe ich sehr früh und sehr müde schlafen.