Uff! Seit Anfang Jahr besuche ich den Cambridge Advanced Course – und ich zähle die Stunden bis er fertig ist… Man hatte mich ja vorgewarnt, dass es viel Arbeit sein würde, aber wer hört schon auf Lehrer und jammernde Studenten! Die sind nur nicht organisiert, dachte ich. Mhm. Und jetzt sitze ich selber Tag für Tag bis in alle Nacht hinein an meinem kleinen Pultli und lese und schreibe und schimpfe vor mich hin (auf englisch natürlich). Dafür werde ich nach diesem Kurs wunderbare Discursive Essays schreiben können mit Wörtern, die ich nicht mal in Deutsch verstehe.

Jeffrey, unser Lehrer, ist toll! Er sieht aus wie Barack Obama (ein mittelbraunes Khoisan-Xhosa-Dutch-Gemisch), klein, cool und sowas von gescheit. Wenn wir eine neue Satzstruktur lernen, spricht er die ganze Lektion hindurch in eben dieser Struktur. Aber er ist sehr strikt. Hausaufgaben verschlampen gibts nicht! Und er hat uns genötigt, einen Dictionary mit knapp 2000 Seiten zu kaufen. Was ja ginge, wenn wir dieses Monstrum von einem Buch nicht jeden Tag zur Schule und wieder nach Hause schleppen müssten.

Im Gegensatz zum Lehrer ist die Klasse eher langweilig. Von sieben Studenten sind wir fünf Schweizerinnen, dazu eine junge Frau aus Südkorea. Der einzige Mann ist ein Franzose, ein echter Parisien: immer modisch, immer elegant, mit leiser Stimme und starkem französischem Akzent. Und immer mit dem grad hübschesten Mädchen der ganzen Schule an seiner Seite…